Insulin
Insulin ist ein körpereigener Botenstoff, der bei jedem Menschen die gleiche Struktur aufweist. Das Eiweiß wird von den so genannten Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Es wird nach dem Essen ausgeschüttet, um Traubenzucker in das Muskel- und Fettgewebe sowie in die Leber zu schleusen. Zucker dient den Zellen als Energielieferant und ist für sie lebenswichtig. Er wird vor allem in Form von Kohlenhydraten in der Nahrung aufgenommen. Patienten mit Diabetes mellitus können den Traubenzucker nicht mehr verwerten und scheiden ihn mit dem Harn aus

Die Therapie mit Insulin

Das Ziel jeder Insulintherapie ist es, nicht nur Ihre natürliche Insulinproduktion nachzuahmen. Sie soll auch dazu beitragen, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Neben der gewonnenen Flexibilität und Freiheit in Ihrem Alltag trägt die Insulintherapie entscheidend dazu bei, Ihre Blutzuckerwerte zu optimieren. Damit wirken Sie der Entstehung diabetesbedingter Folgeerkrankungen entgegen.

Wann brauchen Sie Insulin?

Als Typ-1-Diabetiker können Sie kein körpereigenes Insulin mehr bilden und müssen sich den Botenstoff ihr Leben lang zuführen. Wenn Sie Typ-2-Diabetiker sind, ist die Insulintherapie immer dann ratsam, wenn es Ihnen trotz Diät, Bewegung oder Tabletten (orale Antidiabetika) nicht gelingt, den Blutzuckerspiegel optimal einzustellen. Wenn Sie über mehrere Monate einen HbA1c-Wert von über 7 Prozent haben, ist eine Therapieumstellung möglicherweise ratsam. Sprechen Sie hierauf Ihren behandelnden Arzt an. Übrigens: Durch eine Insulintherapie können Sie zur Erholung der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse beitragen.

Der HbA1c-Wert

Der so genannte HbA1c-Wert sollte nach den nationalen Versorgungs-Leitlinien für Diabetes-mellitus-Typ-2 unter 6,5 Prozent liegen. Dieser Wert zeigt an, wie gut die Stoffwechseleinstellung innerhalb der letzten acht bis zehn Wochen war. Er stellt also eine Art Langzeitgedächtnis des Körpers für den Blutzuckerspiegel dar. Gemessen wird, wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin sich mit Traubenzucker verbunden haben.

Normalerweise bindet Traubenzucker nur kurz an Hämoglobin. Er löst sich wieder, sobald der Zuckergehalt im Blut absinkt. Bleibt der Blutzucker jedoch länger als vier bis sechs Stunden erhöht, verbinden sich beide Stoffe unlöslich miteinander, bis die roten Blutkörperchen nach etwa drei Monaten abgebaut werden. Bei Gesunden liegt der Wert bei 4,5 bis 5,5 Prozent.