Was heißt HbA1c?
Im menschlichen Körper sind die roten Blutzellen (Erythrozyten) für den Sauerstofftransport zuständig. Sie enthalten dazu den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin.

Dieses Hämoglobin verbindet sich, auch beim Gesunden, zu einem bestimmten Anteil (deshalb Angabe in Prozent) mit dem im Blut vorhandenen Zucker. Es heißt dann Hämoglobin A1. Davon gibt es verschiedene Formen, die jeweils beschreiben, mit welchem bestimmten Zucker das Hämoglobin verbunden ist. Das mit Glukose „verzuckerte“ Hämoglobin heißt Hämoglobin A1c oder HbA1c.

Normale rote Blutkörperchen leben ca. 120 Tage im Körper, bevor sie durch neue Blutzellen ersetzt und in der Milz abgebaut werden. Das bedeutet, dass der Anteil des mit Zucker verbundenen roten Blutfarbstoffes eine Aussage darüber zulässt, wie viel Zucker in den letzten 120 Tagen durchschnittlich im Blut war.
Beim Nichtdiabetiker ist der Blutzuckerspiegel nahezu konstant und damit auch die Menge an „verzuckertem“ Hämoglobin. Wenn die Blutzuckerspiegel steigen, dann steigt auch der Anteil des Hämoglobins, das sich mit dem Zucker verbindet – dies kann dann am erhöhten HbA1c-Wert abgelesen werden.

Somit ist also der HbA1c-Wert ein Langzeitwert oder auch das „Zuckergedächtnis“ im Blut. Deshalb ist dieser Wert durch eine kurzfristige Diät nicht beeinflussbar.

Wie wird der HbA1c-Wert bestimmt?
Für die Bestimmung dieses Wertes ist in der Regel eine Blutabnahme (ca. 1 ml) aus der Vene notwendig, für die man nicht nüchtern sein muss. Die eigentliche Messung erfolgt dann mit verschiedenen Messmethoden. Dabei ist es für die Auswertung der Befunde sehr wichtig, dass die für die jeweilige Methode geltenden Normalbereiche angegeben werden, da sie methodenabhängig unterschiedlich sind. Für Vergleichs- oder Kontrollmessungen sollte deshalb stets das gleiche Labor beauftragt werden.

Gibt es „Zielwerte“ für den HbA1c-Wert?
Für die unterschiedlichen Messmethoden gibt es auch jeweils unterschiedliche Normal- bzw. sog. Referenzbereiche. Sie liegen zwischen 4 und 6,4 Prozent. Es ist wichtig, den eigenen Wert immer in Bezug zu den Referenzbereichen des jeweiligen Labors zu bewerten. Zielwerte für den Diabetiker sind durch nationale und internationale Fachgesellschaften in Leitlinien verankert. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) empfiehlt in ihren Praxisleitlinien eine Therapieoptimierung, bis ein HbA1c-Wert von 6,5 Prozent oder darunter erreicht ist.